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Permakultur - nur ein Modewort?

Das Wort «Permakultur» wird heutzutage für unterschiedliche Konzepte gebraucht – manchmal vielleicht auch missbraucht… Ursprünglich steht der Begriff für eine Landwirtschaft, die dank Kreislaufsystemen ein Überleben im Einklang mit der Natur ermöglichen soll. Doch auch in Haus und Garten können die Konzepte der Permakultur viel zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sowie zu mehr Ökologie und Biodiversität beitragen.

Der Begriff Permakultur setzt sich aus den englischen Wörtern «permanent» - dauerhaft, im Sinne von nachhaltig – und «agricultur» (Landwirtschaft) zusammen. Massgeblich geprägt wurde das Konzept der Permakultur in den 1970er-Jahren von den beiden Australiern Bill Mollison (1928-2016) und David Holmgren, die längere Zeit unter den australischen Ureinwohnern lebten und von ihnen den respektvollen und weitsichtigen Umgang mit der Natur kennenlernten. Heute, 50 Jahre später, ist das wieder aktueller denn je.

Grundsätze einer Permakultur

Ziel der Permakultur ist es, vernetzte, multifunktionale Ökosysteme zu entwickeln und zu erhalten. Als Vorbild dazu dienen unberührte Ökosysteme wie Urwälder, Sumpfgebiete, Savannen usw. mit ihren natürlichen, geschlossenen Stoffkreisläufen. Permakultur setzt also voraus, sorgsam mit unserer Umwelt, den Lebewesen (inkl. Menschen) und den Ressourcen umzugehen. Um dies umzusetzen, können folgende Aspekte der Permakultur als Leitlinien dienen:

  • Refusing: Überflüssigem Konsum/Konsumgütern widerstehen.
  • Reducing: Energie- und Materialverbrauch sowie Abfall reduzieren.
  • Reusing: Dinge mehrmals verwenden.
  • Repairing: Gegenstände reparieren anstatt ersetzen.
  • Recycling/Upcycling: Wertstoffe in den Kreislauf zurückführen oder – noch besser –in neuen/anderen Funktionen wieder verwenden.


Im Optimalfall beschränken sich die Grundsätze der Permakultur nicht nur auf die Landwirtschaft oder den Garten, sondern auf die gesamte Lebenseinstellung.

Permakultur im eigenen Garten

Um die Prinzipien der Permakultur im eigenen Garten umzusetzen, braucht es Geduld. Jedes Ökosystem hat sich über einen langen Zeitraum kontinuierlich entwickelt. Alles auf einmal komplett umzustellen, führt nur selten zum Ziel. In einem ersten Schritt geht es darum, die natürlichen Begebenheiten im Garten kennenzulernen: Wo ist es sonnig oder schattig, heiss oder kühl, trocken oder feucht, windig? Welche Bodenverhältnisse herrschen vor? Wie sieht es in unmittelbarer Nachbarschaft des Geländes aus? Welche Strukturen sind vorhanden? Usw.

Im nächsten Schritt geht es darum zu definieren, welche Wünsche und Ansprüche mit dem Garten verbunden sind und welche Schwerpunkte gesetzt werden sollen. Gemüsegarten, Blumenwiese, Kräuter, Kinderspielplatz, Naschobst, Kleintiergehege usw.? Anschliessend gilt es abzuklären, welche Wünsche sich aufgrund der natürlichen Gegebenheit nachhaltig realisieren lassen.

Ein Permakultur-Garten ist ein dynamisches System, in dem sich immer wieder etwas verändert und verschiedenen Faktoren anpasst. Es ist spannend zu beobachten, was sich wie entwickelt, aufbaut und wieder abbaut und welche Massnahmen zu welchen Resultaten führen. Fast täglich gibt es etwas Neues zu entdecken und zu lernen. 

Praktische Tipps für einen Permakultur-Garten

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Pflanzenwahl

Unabhängig davon ob Sie mehr Blumen, Gemüse, Beeren oder Kräuter in Ihrem Garten möchten, wählen Sie Arten und Sorten, die sich unter den gegebenen Standort-, Boden- und Klimaverhältnissen gut entwickeln. Regionale, robuste und bewährte Sorten kommen mit den Bedingungen oft besser zurecht; auch Bio-Sortimente und/oder einheimische Pflanzen entwickeln sich meist gut.

 

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Bodenschutz

Der Boden ist ein riesiger lebender Organismus. Mikroorganismen, Pilze und andere Bodenbewohner sind ständig an der Arbeit, bauen Material ab und um, machen Nährstoffe pflanzenverfügbar, sorgen für einen guten Lufthaushalt im Boden usw. Entsprechend umsichtig sollte mit dem Boden umgegangen werden, z.B. durch eine schonende Bodenbearbeitung. Auch sollte der Boden nie brach liegen. Mulchschichten verhindern offene Bodenflächen. Optimal sind zudem Gründüngungen, sobald etwas geerntet und nicht gleich wieder nachgepflanzt wird.

 

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Kompost

Ein wichtiger Aspekt in der Permakultur ist es, Stoffkreisläufe möglichst zu schliessen. Kompost ist ein guter Ansatz dazu. Pflanzliche Garten- und Rüstabfälle können so als wertvoller Humus in den Garten zurückgeführt werden.

 

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Mischkulturen

Pflanzen können sich gegenseitig positiv beeinflussen, so dass sich die verschiedenen Arten vitaler entwickeln als nur unter ihresgleichen. Das hat mit den komplexen Zusammenhängen sowohl im Boden als auch oberirdisch zu tun. Manchmal passen die verschiedenen Pflanzen aber auch gar nicht zusammen oder hemmen sich vielleicht sogar in ihrer Entwicklung. Welche Gemüsearten gut miteinander harmonieren und welche besser nicht nebeneinander gepflanzt werden sollten, ist in so genannten «Mischkulturtabellen» zusammengefasst.

 

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Biodiversität und Nützlinge fördern

Mit Blumen im Nutzgarten wird der Garten ein weiteres Stück ökologischer. Die Blumen könnten einerseits Teil der Mischkultur sein. Die Blüten bieten verschiedenen Nützlingen und anderen Insekten zudem eine Nahrungsgrundlage. Erhalten die Tiere zudem Möglichkeiten für Nistplätze und Unterschlupf, können sie sich längerfristig ansiedeln; die Biodiversität steigt.

 

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Ressourcenschonung

Wasser ist eine wertvolle Ressource. Vor allem in trockenen, heissen Sommern wird man sich dessen bewusst. Das Sammeln von Regenwasser trägt dazu bei, Wasser zu sparen. Beim Giessen sollten Sie zudem darauf achten, dass das Wasser tatsächlich zu den Wurzeln gelangt und nicht nur die Blätter nass werden.

 

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